Private Kinderfotos, die Susanne Müller-Kölmel und ihre Zwillingsschwester zeigen, bilden einen ornamentalen Bildhintergrund. Persönliches wird durch die regelmäßige Ordnung relativiert. Familiäres erscheint wie ein namenloses serielles Muster und steht dennoch als Allegorie der emotionalen Erinnerung. Die Ambivalenz von autobiografischer Intimität und sachlicher Anonymität schafft spürbare Spannung. (Gisela Elbracht-Iglhaut, Kunstmuseum Solingen)
Fotografie ist immer ein einziger festgehaltener Moment, wird zu Erinnerung. In Kisten trägt Müller-Kölmel Fotos zusammen, lagert diese und holt alles nach einiger Zeit wieder hervor, um die Realität neu zu ordnen und in Beziehung zu setzen. Abermals lässt Susanne Müller-Kölmel keinen Zweifel daran, dass in einer Welt, die durch Veränderungen geprägt ist, nichts so bleiben kann, wie es gestern war. (A.Grass)
Seit 2010 führt Müller-Kölmel ein einzigartiges Künstlertagebuch, das memorial book©. Es ist ein so genanntes „work in progress“, angelegt auf zehn Jahre. (Alexandra Grass, M-A. Bielefeld)