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rest or run

„rest or run“, unter diesem Titel präsentiert die in Solingen und Düsseldorf arbeitende Künstlerin Susanne Müller-Kölmel eine ebenso vielschichtige wie spannende Ausstellung.

 

Ruhen oder rennen, das ist die Frage. Wem aber wird sie gestellt? Sich selbst, uns, der Gesellschaft? Ihre Themen kreisen einerseits um aktuelle Geschehnisse, die sowohl privater, als auch gesellschaftlicher und politischer Natur sind, andererseits um den spielerischen Umgang mit Formen, Farben und Rhythmen, dem sie sich immer wieder lustvoll hingibt und lotet dabei in ihrer Kunst die Möglichkeiten von Malerei aus. …

Der Pinselduktus verweist auf die schnelle Führung der klassischen Moderne, mit dem flüchtig Räume und Gegenstände anskizziert werden, um sie greifbar werden zu lassen.

Susanne Müller-Kölmel benutzt und erweitert diese technische Überlieferung. So treten neben dem virtuosen, schnellen Pinselduktus, die Übermalung, der Farbverlauf, die optische Verwischung und das Sprayen als Stilmittel auf. …

Es ist eine stille Narration, die sich des traditionellen Sujets des Stilllebens bedient und dabei das Verhältnis von Unschärfe und Schärfe, Raum und Nichtraum , Vergangenheit und Gegenwart sowie optischer Erscheinungen und dinghafter Stofflichkeit subtil auslotet. …

In rhythmischen Rapporten verbindet sie Elemente zu ornamentartigen Mustern. Es entstehen Tapeten, Bildhintergründe oder eine ganze Werkgruppe, die in ihrer Ausführung kaum eine Technik entbehren. So bedient sie sich der Fotografie, digitaler Medien ebenso wie des klassischen Drucks. Die rapportartig gestalteten Patternscapes© sind Arbeiten, die sich aus der Extraktion einzelner Motive bereits existierender Gemälde herauslösen und durch ihre Vervielfältigung zu einem einzigartigen Muster zusammengesetzt werden. Die Textur verfremdet dabei das ursprüngliche Motiv so stark, dass es nicht mehr erahnbar ist….

Nichts hat nur eine Betrachtungsebene, vielmehr ist die Welt so bunt und vielschichtig wie die Arbeiten von Susanne Müller-Kölmel, die es verstehen dem Betrachter diesen Antagonismus sichtbar zu machen.“ Madalina Rotter,  M.A. Duisurg